IV. Unterstützende Dienste
Unterstützende Dienste als angehängte Ressourcen behandeln
Ein unterstützender Dienst ist jeder Dienst, den die App über das Netzwerk im Rahmen ihrer normalen Arbeit konsumiert. Beispiele sind Datenspeicher (wie MySQL oder CouchDB), Messaging/Queueing-Systeme (wie RabbitMQ oder Beanstalkd), SMTP-Dienste für das Senden von Mail (wie Postfix), und Cache-Systeme (wie Memcached).
Unterstützende Dienste wie Datenbanken werden traditionell von denselben Systemadministratoren verwaltet, die die App deployen. Außer diesen intern verwalteten Diensten können der App auch von Dritten verwaltete Dienste zur Verfügung stehen. Dazu gehören SMTP-Dienste (wie Postmark), Metrik-Sammler (wie New Relic oder Loggly), Binary-Asset-Dienste (wie Amazon S3), und auch über eine API zugängliche Dienste (wie Twitter, Google Maps, oder Last.fm).
Der Code einer Zwölf-Faktor-App macht keinen Unterschied zwischen lokalen Diensten und solchen von Dritten. Für die App sind sie beide unterstützende Dienste, zugreifbar über eine URL oder andere Lokatoren/Credentials, die in der Konfiguration gespeichert sind. Ein Deploy einer Zwölf-Faktoren-App könnte eine lokale MySQL-Datenbank, durch eine von Dritten zur Verfügung gestellten, ersetzen (wie Amazon RDS). Genauso ohne Codeänderung kann ein lokaler SMTP-Server durch einen von Dritten zur Verfügung gestellten SMTP-Dienst ersetzt werden. In beiden Fällen muss sich nur der Resource-Handle in der Konfiguration ändern.
Jeder einzelne unterstützende Dienst ist eine Ressource. So ist zum Beispiel eine MySQL-Datenbank eine Ressource; zwei MySQL-Datenbanken (die für ein Sharding auf Applikationsebene verwendet werden) stellen zwei Ressourcen dar. Dass die Zwölf-Faktor-App diese Datenbanken als angehängte Ressourcen behandelt, zeigt ihre lose Kopplung, zu dem Deploy an dem sie hängen.
Ressourcen können beliebig an Deploys an- und abgehängt werden. Wenn zum Beispiel die Datenbank einer App aufgrund von Hardwareproblemen aus der Rolle fällt, könnte der App-Administrator eine neue Datenbank aus einem Backup aufsetzen. Die aktuelle Produktionsdatenbank könnte abgehängt und die neue Datenbank angehängt werden – ganz ohne Codeänderung.